In dem internationalen Wettbewerb “Formula Student” (FS) konstruieren Studierende einen einsitzigen Rennwagen, mit dem sie gegen Teams aus der ganzen Welt antreten. Der Wettbewerb wird nicht ausschließlich von dem Team mit dem schnellsten Wagen gewonnen, sondern eher von dem Team mit dem besten Gesamtauftritt in Konstruktion, Leistung, Finanz- und Verkaufsplanung. „Formula Student” fordert die Mitglieder der Teams dazu heraus, eine intensive Erfahrung in Konstruktion und Fertigung sowie die Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte der Automobilindustrie in ihre Ausbildung zu integrieren.
Die Teams gehen von der simulierten Annahme aus, dass sie ein Hersteller sind, der einen Prototyp für die Produktion von Fahrzeugen evaluieren muss. Das Zielpublikum im Wettbewerb ist der nicht professionelle Wochenend-Rennfahrer.
Der dabei zu konstruierende Bolide muss über gute Fahreigenschaften wie Beschleunigung, Bremsen und Bedienung verfügen, sollte zu vernünftigen Preisen angeboten werden können und soll zuverlässig und belastbar sein. Zusätzlich soll berücksichtigt werden, dass der Marktwert eines Autos noch durch andere Faktoren beeinflusst wird, wie beispielsweise Ästhetik, Komfort und den Einsatz von bereits verfügbaren, standardisierten Zukauf-Komponenten.
Die Teams haben die Aufgabe, ein komplettes Angebot zu entwickeln, welches aus dem gut konstruierten Boliden und einem Absatzplan besteht, der alle genannten Kriterien erfüllt. Das Reglement der „Formula Student Germany 2019“ umfasst mehr als 130 Seiten und legt alle Anforderungen fest. Im Kapitel „Fuel and Fuel System“ werden Super Plus (98 ROZ) und E85 (104 ROZ) als die im Rennen zur Verfügung gestellten Kraftstoffsorten genannt (Formula Student Rules 2019, S. 68).
Die Entscheidung, wer den internationalen Wettbewerb gewinnt, wird von einer aus Experten des Motorsports und der Automobil- und Zuliefererindustrie bestehenden Jury gefällt. Diese bewertet jeden Boliden und Absatzplan, ausgehend von Konstruktion, Kostenplanung und Verkaufspräsentation. Die restliche Bewertung wird bei verschiedenen internationalen Rennen durchgeführt, bei denen die Studierenden in mehreren Tests zeigen müssen, wie es um die Fahreigenschaften der selbstgebauten Rennwagen steht.
Roll out der neuen Rennwagen FT19c (Verbrennungsmotor betrieben mit E85, rechts im Bild) und FT19e des Teams FASTTUBE am 7. Juni 2019 auf dem Gelände der TU Berlin, Fachgebiet Kraftfahrzeuge
Fotos: FaSTTUBe, Jan Zimmer